Universitätsmedizin Mainz: Keine Tarifeinigung in 2. Verhandlungsrunde. Streikmaßnahmen beschlossen.
Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Universitätsmedizin Mainz ging am 12. April ergebnislos zu Ende.
Die Universitätsmedizin bot eine dreistufige prozentuale Erhöhung der Tabellenentgelte an:
Am Ende des Jahres soll die Summe dieser prozentualen Entgeltsteigerungen der vom Statistischen Bundesamt für das Kalenderjahr 2023 ermittelten durchschnittlichen Inflationsrate entsprechen. Beispielhaft würde dies für eine dreijährig ausgebildete Pflegefachperson mit zehnjähriger Tätigkeit einen monatlichen Brutto-Lohnzuwachs von 74,90 Euro zum 01.01.2023, von weiteren 76,40 Euro zum 01.06.2023 und von einem derzeit nicht zu definierenden Betrag X zum 01.12.2023 bedeuten. Der Arbeitgeber nannte dieses Angebot einen „Reallohnausgleich über das Jahr“.
„Dieses Angebot stellt durch die Staffelung sowie die verzögerte Auszahlung einen deutlichen Reallohnverlust für die Beschäftigten dar und ist keineswegs ein Inflationsausgleich und aus diesem Grund vollkommen inakzeptabel. Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot“, sagt Frank Hutmacher, ver.di-Fachbereichsleiter für den Bereich Gesundheitswesen und Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite.
Die Tarifkommission der Universitätsmedizin Mainz hat das Angebot einstimmig abgelehnt und einen zweitägigen Warnstreik für den 4. und 5. Mai 2023 beschlossen, sollte es bis dahin zu keiner Tarifeinigung kommen. Bis zum angesetzten Warnstreik sind noch zwei Verhandlungstermine auf den 24. April und den 3. Mai 2023 terminiert.
Die Gewerkschaft ver.di hat der Universitätsmedizin für die anstehenden Streiktage eine Notdienstvereinbarung vorgelegt, um die medizinische Notfallversorgung zu sichern. An den beiden Streiktagen wird es aller Voraussicht nach zu großen Einschränkungen des regulären Klinikbetriebs kommen.
Unmittelbar vor der zweiten Verhandlungsrunde haben die Beschäftigten dem kaufmännischen Vorstand Herrn Dr. Elsner, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, ihre erfolgreiche Mehrheitspetition überreicht, mit der sich 4173 Beschäftigte der Universitätsmedizin hinter die Forderungen gestellt und ihre Arbeitskampfbereitschaft angekündigt haben, um ihren Forderungen den entsprechenden Nachdruck zu verleihen.
Ver.di fordert für alle Beschäftigten der Universitätsmedizin rückwirkend zum 01.01.2023 mit einer Laufzeit von 12 Monaten
Außerdem erwartet die Gewerkschaft:
Autorin: Silke Steetskamp, Landesbezirk RLP-Saarland, Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft, Stand 14.04.2023