ver.di kritisiert Schließung Paracelsus Klinik Bad Ems

10.01.2023

Die Paracelsus Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA, haben heute die Beschäftigten der Paracelsus Klinik Bad Ems über die geplante Schließung des Hauses informiert. Dies hat nach Informationen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wirtschaftliche Gründe. Der Betrieb der Klinik in Bad Ems sei derzeit defizitär. Ein Veränderungskonzept wurde nach internen Quellen wegen zu hoher Investitionskosten verworfen. Wann genau die Klinik ihre Tore schließen soll, ist bis dato nicht bekannt.

„Auch das Beispiel Bad Ems zeigt uns aufs Neue, dass es privaten Krankenhauskonzernen, zu denen auch die Paracelsus Kliniken Deutschland GmbH gehört, nicht vorrangig um die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung einer Region geht. Im Fokus steht, sondern ausschließlich der höchstmögliche Gewinn. Mit Blick auf die geplanten Reformen zur Krankenhausfinanzierung, müssen Schließungen von Krankenhäusern ganz neu bewertet werden. Gemäß den Empfehlungen der Regierungskommission kann es durchaus sinnvoll sein, Krankenhausstandorte zu erhalten um sie beispielsweise den geplanten Grundversorgungsleveln zuzuführen, um die spezialisierten Zentren zu entlasten und die regionale Gesundheitsversorgung in einem Flächenbundesland wie Rheinland-Pfalz sicherzustellen“, kritisiert Frank Hutmacher, Landesbezirksfachbereichsleiter von ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland für das Gesundheitswesen.

Bereits 2020 haben ver.di und der DGB Rheinland-Pfalz gemeinsam einen Masterplan zur Krankenhausplanung verfasst, dessen Ziel die langfristige Sicherung der gesundheitlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz ist.

Nach Überzeugung der Gewerkschaften gehört die medizinische Versorgung als Teil der Daseinsvorsorge in die öffentliche Hand und nicht in die Hände von privaten Kapitalgesellschaften. Der Versorgungsbedarf der Bürgerinnen und Bürger muss wieder zum zentralen Entscheidungskriterium bei der Krankenhausplanung und bei der Erhaltung von Standorten werden.

„Wir fordern die Kommunalpolitik in Bad-Ems und dem Rhein-Lahn-Kreis dazu auf, nun zügig alternative Lösungen für die Patient*innen und die Beschäftigten zu finden. Das Krankenhaus in Bad Ems ist ein essentieller Bestandteil der Grund- und Regelversorgung in dieser Region,“ erklärt Tobias Zejewski, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär. „Die Entwicklungen in Bad Ems sollten auch für die Stadt Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz ein starkes Warnsignal im Zusammenhang mit den Verhandlungen über eine Privatisierung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein sein, dem größten Maximalversorger der Region. Es muss doch mittlerweile allen klar sein, dass private Krankenhauskonzerne keine zuverlässigen Partner bei der Sicherung einer zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung sind!“ ergänzt Zejewski.

 

Für inhaltliche Rückfragen:

Tobias Zejewski, Gewerkschaftssekretär, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Bezirk Mittelrhein, 

Mail: fb-c.mr@verdi.de

Autor*innen: Tobias Zejeswki & Silke Steetskamp, Gewerkschaftssekretär*innen, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft