Christian Selzer, Listenführer der ver.di Liste beim Saar-Mobil Gesellschafter Baron-Reisen, wurde augenscheinlich auf Grund seines Engagements im Betrieb außerordentlich (fristlos) gekündigt. Es handelt sich um eine sog. Verdachtskündigung. Ver.di vermutet Kalkül von Arbeitgeber und vom amtierendem, arbeitgebernahen, Betriebsrat.
Saarlands größten privaten Busunternehmer scheint das zunehmende Auflehnen der Beschäftigten ein Dorn im Auge zu sein. Dies zeigt auch, dass selbst der Wahlvorstand die Legitimation von ver.di als Gewerkschaft mehrmals in Frage stellte. „Die rund 160 Beschäftigten wehren sich,“ sagt Christian Umlauf, zuständiger Gewerkschaftssekretär. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist in letzter Zeit stark angestiegen. – Ver.di zeigt dies, dass an ein „Weiter so“ nicht zu denken ist. „Unsere Unterstützung ist sicher,“ sagt Umlauf weiter.
Nun der Kündigungs-Eklat: Selzer erhält die a.o. Kündigung. Der amtierende Betriebsrat stimmt dieser zu. „In nahezu weiser Voraussicht lud das sich im Amte befindliche Gremium zur Sitzung zu diesem Thema bereits ein, bevor die Kündigung ausgesprochen wurde,“ empört sich Umlauf. Es sei ein beispielloser Prozess, der sog. Co-Management vermuten lasse. Umlauf zeigt sich entschlossen: „Wir leiten nun umgehend rechtliche Schritte gegen das Unternehmen ein.“ Nachdem sich bereits gestern alle DGB Gewerkschaften im Rahmen der Kundgebungen zum Tag der Arbeit solidarisch zeigten, bekräftigt Bezirksgeschäftsführer Thomas Müller das Handeln von ver.di „Die Behinderung einer Betriebsratswahl ist eine Straftat. Wer öffentliche Gelder bezieht, sollte sich seiner sozialen Verantwortung bewusst sein. Ein positives Gegenüberstehen zu einer betrieblichen Interessenvertretung muss selbstverständlich sein.“
In der Anlage finden Sie das Informationsflugblatt der ver.di Betriebsgruppe
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Gewerkschaftssekretär Fachbereich Verkehr