ver.di Presseinformation

Tarifverträge gekündigt im Verkehrsgewerbe des Saarlandes

Pressemitteilung vom 06.08.2024

Saarbrücken, 06.08.2024
ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland

P R E S S E I N F O R M A T I O N

 

Verkehrsgewerbe Saarland:
Tarifverträge gekündigt – Kollektives Betteln beendet – Keine neuen Verhandlungen in Sicht!

Im Tarifbereich des Verkehrsgewerbes Saarland, zu dem Unternehmen wie Dachser, Schenker, Hermes, DPD und Kraftverkehr Nagel gehören, sind sowohl der Entgelt- als auch der Manteltarifvertrag gekündigt worden. Angesichts des derzeit niedrigen Organisationsgrades in diesem Sektor sieht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) momentan keine Möglichkeit neue Tarifverträge zu verhandeln und durchzusetzen.

Tanja Lauer, die zuständige Landesfachbereichsleiterin bei ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland, erklärt: „Wir können als Gewerkschaft nur dann Tarifverträge verhandeln und durchsetzen, wenn die Beschäftigten dies auch wollen. Es ist wichtiger denn je, jetzt Mitglied bei ver.di zu werden und sich mit seinen Kolleg*innen zusammenzuschließen. In den vergangenen Jahren waren die Tarifverhandlungen oft ein kollektives Betteln. Wir mussten teilweise um minimale Entgelterhöhungen von 0,1 % kämpfen! Dieses Verhalten ist für uns nicht akzeptabel.“

Lauer kritisiert das Verhalten der Arbeitgeber: „Auf der einen Seite fordern der Arbeitgeberverband und seine Mitgliedsunternehmen eine Tarifbindung, auf der anderen Seite setzen sie alles daran, diese in ihren Betrieben zu verhindern.“ Ein wesentlicher Grund für diese Situation liegt darin begründet, dass einige große Betriebe Zahlungen leisten, die weit über die tarifvertraglichen Regelungen hinaus gehen. Dies führt dazu, dass der Eindruck entsteht, die Beschäftigten benötigten ver.di nicht.

Um die Beschäftigten über die tarifpolitische Situation zu informieren, hat ver.di die Betriebsräte mehrfach aufgefordert, Betriebsversammlungen durchzuführen. Leider sind nur wenige dieser Aufforderung nachgekommen. Einige Betriebsräte laden ver.di nicht ein, da Arbeitgeber androhen, nicht an den Versammlungen teilzunehmen, sollte die Gewerkschaft anwesend sein. Dieses Verhalten verstößt gegen das Informationsrecht der Beschäftigten gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz.

Dennoch bleibt ver.di am Thema dran. In den vergangenen Wochen wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, um die Beschäftigten aufzuklären. Dabei stehen stets die Interessen der Arbeitnehmer*innen und die Stabilität der Branche im Fokus.

„Wenn bei den Unternehmen und den Beschäftigten ein echtes Interesse besteht, die Tarifbindung wiederherzustellen, steht ver.di für Verhandlungen bereit“, so Lauer abschließend. „Dafür müssen sich die Arbeitnehmer*innen gewerkschaftlich organisieren und die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung gegenüber ver.di aufgeben.“

 

Für Rückfragen und Hintergrundinformationen:

Tanja Lauer
Mobil: 0160 3682227
E-Mail: tanja.lauer@verdi.de

 

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