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Streiktag 10 bei MediClin Kliniken Bosenberg St. Wendel

Pressemitteilung vom 06.06.2024

Saarbrücken, den 06.06.2024
ver.di Bezirk Region Saar Trier
Fachbereich C - Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft

P R E S S E M I T T E I L U N G 

 

Streiktag 10 bei MediClin Kliniken Bosenberg St. Wendel - Frühzeitige Abreisen und keine Anreisen mehr

Während heute im virtuellen Raum die Hauptversammlung der Aktionär*innen des börsennotierten Unternehmens stattfindet, steht in St. Wendel auch heute der Streikposten vor der Klinik. Seit 28. Mai dauert der Streik nun bereits. Zehn Tage Arbeitsniederlegung wirken sich zwischenzeitlich deutlich auf die Belegung aus. Kostenträger wie die Deutsche Rentenversicherung weisen auf Grund des aktuellen Streiks keine neuen Patient*innen mehr zu, andere reisen frühzeitig ab.

Unter dem Motto „Zu Tisch, bitte“ steht der heutige Streiktag in den MediClin Bosenberg Kliniken. Gemeint sind damit in erster Linie Vorstand und Geschäftsführung bei MediClin, die noch immer jegliche Tarifverhandlungen verweigern.

„Es ist unerklärlich und hochgradig peinlich, wie sich die Arbeitgeberseite verhält. Die Herren Ramming, Piefke und Fritz winden sich wie Aale durch diese Auseinandersetzung. Seit September vergangenen Jahres spielt die MediClin Aktiengesellschaft mit ihren Beschäftigten Ping-Pong: Erst wurde gar nicht verhandelt, dann wurde zweimal verhandelt, dann wieder abgebrochen, dann ein neuer Termin vereinbart, den der Arbeitgeber vier Stunden vor Beginn abgesagt hat und nun wurde wieder erklärt, „Verhandlungen für nicht zielführend zu halten“. Besonders spannend ist allerdings auch, dass die Arbeitgeberseite scheinbar denkt, über die Besetzung der gewerkschaftlichen Verhandlungsführung bestimmen zu können. Man kann den Eindruck gewinnen, dass es für die Herren problematisch ist, mit einer Frau verhandeln zu müssen. Professionelles Verhalten sieht anders aus.“, so die Einschätzung von Lisa Summkeller, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di und für die Bosenberg Klinik zuständig.

Gefordert wird ein Tarifvertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen der rund 200 Beschäftigten der MediClin Bosenberg Kliniken in St. Wendel. Die zum Konzern der MediClin Aktiengesellschaft gehörende Klinik ist bisher tariflos, die Vergütungen liegen durchschnittlich mehrere 100€ unter denen in Rehakliniken der Deutschen Rentenversicherung.

Seit Anfang der Woche versucht der Arbeitgeber, Streikbrecher*innen zu organisieren, die die wegen Streiks ausfallenden Therapien auffangen sollen. Aus den Einrichtungen der MediClin stehen dafür bundesweit keine Kolleg*innen zur Verfügung, daher weitet man die Suche mittlerweile auf Asklepios-Einrichtungen aus. Der Grund fürs angebliche „Aushelfen“ auf dem Bosenberg wird dabei scheinbar verschwiegen. Pro Tag und Kopf macht MediClin zusätzlich zur Vergütung 200 Euro Streikbruch-Prämie locker.

„Ein weiterer Tritt in den Hintern für die Beschäftigten, die um einen Tarifvertrag und anständige Bezahlung kämpfen. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen könnte die Streiks unterbrechen, eine Einigung könnte sie beenden. Es liegt an MediClin, die Auseinandersetzung nun zu befrieden.“, appelliert Lisa Summkeller an den Vorstand und an die Geschäftsführung. „Wer weiterhin blockiert, trägt die Verantwortung für den Ausfall der Therapien und zahlreicher Reha-Maßnahmen. Die Beschäftigten möchten gerne wieder für die Patient*innen da sein können – aber zukünftig nur noch mit Tarifvertrag.“

Réka Klein, MdL und Landratskandidatin (SPD) sowie Ortsvorsteher Andreas Leyerle und Landrat Udo Recktenwald (beide CDU) haben bereits vergangene Woche den Streikposten besucht und ihre Solidarität bekundet.

 

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