Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Äußerungen der Botschafterin der Vereinigten Staaten Georgette Mosbacher. Diese twitterte, dass sie es begrüßen würde, wenn die derzeit in Deutschland stationierten US-Streitkräfte nach Polen verlagert werden würden. „Wir werden für den Erhalt der 12.000 zivilen Arbeitsplätze kämpfen. Solche Äußerungen in den sozialen Medien schüren Angst und Schrecken. Die Botschafterin sollte mit den Menschen reden und nicht über sie twittern“, sagt Susanne Riedel, zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin. Die Unsicherheit ist laut Riedel durch diese Äußerung gestiegen. Diese nicht nur bei den zivilen Beschäftigten, sondern auch bei vielen Angehörigen und auch beim militärischen Personal.
Zurzeit sind in Deutschland 35.000 amerikanische Soldatinnen und Soldaten stationiert. Diese werden von 12.000 deutschen Zivilbeschäftigten unterstützt., Das Gros der Beschäftigten arbeitet in Rheinland-Pfalz. In den letzten Jahren ist die Zahl der ortsansässigen Beschäftigten von ehemals über 100.000 auf aktuell nur noch 12.000 gesunken. In der Öffentlichkeit blieb dieser Arbeitsplatzabbau, einer der größten in der deutschen Nachkriegsgeschichte, weitgehend unbemerkt. „Dass wir der Existenz der in Deutschland stationierten ausländischen Truppen nicht nur Fluglärm zu verdanken haben, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze und zusätzliche Kaufkraft wird oft verdrängt“, sagt Riedel. Sie fordert die betroffenen Kommunen auf, sich politisch für den Verbleib der Amerikaner in Rheinland-Pfalz stark zu machen: „Wir als ver.di werden unseren Teil zum politischen Diskurs beitragen. Wir erwarten aber auch von den gewählten Vertreterinnen und Vertretern unserer Mitglieder sich entsprechend für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.“
Thomas Meschkat, Vorsitzender der Hauptbetriebsvertretung bei der US-AirForce fordert seine Kolleginnen und Kollegen auf, in der kommenden Tarifrunde Flagge zu zeigen und solidarisch für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen: „Nach so einer Meldung müssen alle aktiv werden.“
Derzeit laufen die ersten Vorbereitungen für die im Herbst geplanten Aktionen zur Tarifrunde. Die erste Verhandlungsrunde startet am 01.10.2019 in Bonn.
Gewerkschaftssekretärin Bezirk Pfalz